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EIN GEWINN FÜR ALLE BETEILIGTEN, Berufliche Orientierung in der Generationenwerkstatt

Hasbergen. Das kleine Einmaleins der Stahlkunde ist fünf Schülern der Oberschule am Roten Berg nun ganz geläufig und eine Ausbildung als Mechatroniker oder Industriemechaniker eine reale Option.

Die kommende, die aktive und die erfahrene Generation arbeiten in der Generationenwerkstatt zum gegenseitigen Wohl zusammen. Oberschüler erhielten im Amazonen-Werk Gelegenheit, Stahlbänke und –tische zu bauen. Foto: Petra Pieper

Industriemechaniker eine reale Option. In einer „Generationenwerkstatt“ hatten die Achtklässler Gelegenheit, in den Amazonen-Werken Dreyer GmbH & Co KG unter Anleitung eines angehenden Ruheständlers ein Sitzensemble und drei Stehtische aus Stahl für ihren Schulhof zu bauen.

Schüler werkeln freiwillig nachmittags
Freiwillig und jeweils für zwei bis drei Stunden dienstagnachmittags hatten sich Tom Moormann, Marcellino Franz, Daniel Boßmeyer, Edvin Sinanovic und Kevin Bilek seit Ende Februar in der Werkstatt des Landmaschinen-Herstellers unter der Regie von Ex-Industriemeister Klaus Deuper mit dem Werkstoff Stahl vertraut gemacht, Stahlteile zugeschnitten, abgekantet und Schweißnähte geflext.
Nun wurden in einer kleinen Feierstunde auf dem Schulhof die so entstandenen Sitzmöbel getestet. „Die Bänke in Amazone-Grün und Orange sehen toll aus“, lobte Bürgermeister Holger Elixmann sowohl die die Arbeit der Schüler als auch das Netzwerk im Hintergrund.

Zertifikat für die Bewerbungsmappe
Babette Rüscher-Ufermann von der organisierenden Ursachenstiftung, René Hüggelmeier, Personalchef der Amazonen-Werke, und Schulleiter Thorsten Peters gratulierten den Schülern zu ihrem Erfolg und überreichten ihnen ein Teilnahmezertifikat, „das sich bei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz sicher gut ausnehmen wird“, so Rüscher-Ufermann.
Der Schulleiter dankte allen Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit: Durch das Netzwerk von Firmen, Ehrenamtlichen, Schule und Gemeinde werde den Schülern der Übergang von der Schule in den Beruf erleichtert: „So sehen die Jungen, was möglich ist“, sagte Peters.

Frühe Erkenntnis
Mit einer Flex, einer Bohrmaschine oder gar einem Schweißgerät zu arbeiten, hat gerade für viele männliche Jugendliche größeren Reiz als sich im Schulunterricht auf Texte, Zahlen oder Formeln zu konzentrieren, hat Klaus Greiwe, Lehrer für Wirtschaft und Technik, beobachtet. Dass schulisches Lernen eine nicht ganz unwichtige Voraussetzung für eine gute berufliche Laufbahn ist, werde vielen erst später klar. In einer Generationenwerkstatt erhalten sie die Chance, diese Erkenntnis frühzeitig zu gewinnen. Denn in der handwerklichen Betätigung entdecken sie fast immer neue Talente und Kompetenzen und entwickeln berufliche Ziele. Und wenn der Ausbildungsleiter ihnen dann sagt, dass ihre Chance auf den gewünschten Ausbildungsplatz mit besseren Mathe-Zensuren steigt, „intensivieren auch bis dahin Schulmüde ihr unterrichtliches Engagement“, so Greiwe.

Ein Gewinn für alle
„Wir bringen etwas in Gang“, bilanziert Friedrich Amelingmeyer, Senior der gleichnamigen Metallbaufirma, mit der die Schule und die Ursachenstiftung ebenso kooperieren wie mit Wolfgang Garske von der Elektro Horstmann GmbH und eben Amazone. Alle Beteiligten würden von dem Projekt profitieren, unterstreicht Personalchef Hüggelmeier: Firmen könnten künftige Azubis rekrutieren, Schüler orientierten sich frühzeitig und aktiv hinsichtlich ihrer Berufswahl, rüstige Rentner bekämen Gelegenheit, auch im Alter noch aktiv zu bleiben und ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz weiterzugeben, und auch Azubis könnten in der Weitergabe von Wissen an die Schüler ihre Sozialkompetenz stärken.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ             von Petra Pieper          vom 07.06.2019

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