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Mini-Tischkicker selbst gemacht, Generationen-Werkstatt

Ob an ihren Mini-Tischkickern die Dortmunder Borussen gegen Bayern spielen oder im Lokalderby gegen Schalke antreten, ist den Jungs nicht so wichtig. Entscheidend ist, dass jeder sein Exemplar mit nach Hause nehmen kann. So soll es sein, so haben es sich die Initiatoren auf die Fahne geschrieben.

Alexander Wolf und Kilian Brune (3.u.4.v.r.) sowie Mattis Tenberg (l.) haben beim Projekt „Generationen-Werkstatt“ mitgemacht und in der Werkstatt der Speckemeyer Möbelmanufaktur Tischkicker gebaut. Über den Erfolg freuen sich Nico Speckemeyer (v.r.), Lehrer Julian Dowidat und Mentor Raik Donnermeyer. Foto: Dietlind Ellerich

Kein herkömmliches Praktikum haben die Mettinger Josef-Schüler Kilian Brune, Mattis Tenberg und Alexander Wolf in der Speckemeyer Möbelmanufaktur gemacht. Sie haben das Projekt Generationen-Werkstatt der Ursachenstiftung Osnabrück gemeinsam mit ihrem Mentor Raik Donnermeyer, Azubi im dritten Jahr, gestemmt. Und das war nicht ohne, erinnern sich die Achtklässler an ihren Start Mitte September, als sie das, was einmal ein Kicker werden sollte, allenfalls erahnen konnten.

Vor die Arbeit mit Holz, Bohrer und Schrauber hatten Chef Nico Speckemeyer und Mentor Raik Donnermeyer die Zeichnung und die Materialliste für den Einkauf gestellt. Das war ungewohnt, habe aber Spaß gemacht, sagen die Jungs im Rückblick. Für den Einsatz in der Holzwerkstatt an der Osnabrücker Straße haben sie sich nicht nur freiwillig gemeldet, sondern auch über den Unterricht in der Schule hinaus Überstunden im Betrieb gemacht. Ihr Fazit: Der Job ist spannender als Schule.

In Zeiten des Fachkräftemangels nutzt die Zusammenarbeit mit der Ursachenstiftung auch dem Arbeitgeber, der vor Ort sehen kann, ob die Schüler ein Händchen fürs Schleifen und Bohren haben. „Es gehört schon etwas dazu, erst einmal die Zusammenhänge zu verstehen“, ist sich Speckemeyer bewusst.
Dass das Unternehmen das Konzept der „GenerationenWerkstatt“, in der eigentlich ein Ruheständler des Unternehmens die Jugendlichen als Mentor begleiten soll, ein wenig aushebeln musste, war der Tatsache geschuldet, dass schon lange kein Mitarbeiter mehr in den Ruhestand gegangen sei, sagt Speckemeyer schmunzelnd.

Die Lösung? Der Auszubildende, der schon bestens Bescheid weiß, aber aufgrund des geringen Altersunterschieds die gleiche Sprache spricht wie die Achtklässler. Raik Donnermeyer ist stolz auf seine Schützlinge, denen trotz mancher Herausforderung wie dem genauen Arbeiten ein gutes Werkstück gelungen sei.
Auch Julian Dowidat, Lehrer an der Josef-Schule, freut sich, wie sich die drei Jungs entwickelt haben. Er sei beeindruckt von dem Ergebnis der handwerklichen Arbeit, aber auch davon, dass die Drei das Projekt durchgezogen hätten, lobt er das Engagement der Achtklässler außerhalb des Unterrichts.

Positiv ist auch das Fazit der Ursachenstiftung, die sich bei den Jugendlichen mit einem Zertifikat bedankt, das sie ihrer Bewerbungsmappe beilegen können, stellt Renate Beineke, Botschafterin der Generationen-Werkstatt fest.
„Kann man die kaufen?“ Die Frage hätten die Jungs, die ihre Werke bei einer Ausstellung auf dem Gelände der Firma präsentiert haben, öfter gehört, erinnert sich Babette Rüscher-Ufermann, Assistentin der Ursachenstiftung. Es habe eine Reihe von Interessenten gegeben, die jedoch eine Absage erhielten. Die Erinnerungsstücke an eine spannende Zeit möchten Alexander, Kilian und Mattis selbst behalten.

Ein Artikel der Ibbenbürener Volkszeitung, IVZ          von Dietlind Ellerich         vom 14.12.2018

„Quelle: Ibbenbürener Volkszeitung, 14. Dezember 2018, Dietlind Ellerich (Autor) ©ivz.medien GmbH & Co. KG , alle Rechte vorbehalten.“  

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