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Mit Hammer und Säge, Realschüler arbeiten in einer GenerationenWerkstatt

Wallenhorst: „Schnick-Schnack-Schnuck“ - die Hände von Adnan und Maxim bewegen sich flink. Maxim gewinnt. Er darf wählen und entscheidet sich für die Arbeit mit dem Hammer, während Adnan die Brechstange hält. Die Schüler bauen Möbel aus Paletten. Ein Tisch und zwei Bänke stehen bereits am Rand der Werkstatt im Unternehmen Hörnschemeyer Dächer in Wallenhorst.

Möbel aus Paletten stellten die Realschüler in der Werkstatt des Unternehmens Hörnschemeyer Dächer her. Foto Ursachenstiftung

Robust sehen sie aus und erstaunlich glatt fühlen sie sich an. Nur zwei Nachmittage haben die Schüler der Realschule Wallenhorst gebraucht, um das Mobiliar aus Paletten zu bauen. „Nach dem ersten Tag wusste ich, dass wir gut was schaffen können. Die Motivation ist da“, meint Zimmerermeister Karsten Schulenborg. Er betreut die Achtklässler während dieser GenerationenWerkstatt.

An sieben Projekt-Nachmittagen lernen Adnan Zuna, Maxim Kasper und Lea-Marie Knochenwefel das Handwerk des Dachdeckers kennen. Sie haben sich freiwillig gemeldet, um an diesem Projekt teilzunehmen und profitieren von der Betreuung des Handwerksmeisters in der kleinen Gruppe.
Auf dem Dach können die Schüler nicht arbeiten. Selbst nach einer Einweisung in Sachen Verhalten und Sicherheit, sei das mit der Berufsgenossenschaft nicht vereinbar, so Schulenborg. Aber sie lernen mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen umzugehen und Gefahren zu minimieren. „Mir ist wichtig, dass die drei Spaß an der Arbeit haben und Lust haben hier herzukommen“, erklärt Geschäftsführerin Ina Hörnschemeyer. „Sie sollen unser Unternehmen kennenlernen und wissen, wir sind ein toller Betrieb, in dem es sich lohnt, den Beruf des Dachdeckers zu lernen.“ Hörnschemeyer Dächer ist das erste Mal mit einer GenerationenWerkstatt dabei. Die Idee, junge Menschen und erfahrene Handwerker zusammenzubringen, hat direkt überzeugt. „Das ist ein tolles Projekt, um dem Nachwuchs das regionale Handwerk als lohnenswerten Ausbildungsberuf nahezubringen“, so Ina Hörnschemeyer.

Auch wenn das Ziel dieser GenerationenWerkstatt schon nach zwei von sechs Nachmittagen erreicht ist, wird bei Hörnschemeyer Dächer eifrig weiter gehämmert und gesägt. Die 14-jährigen bauen sich eigene Möbel. „Inzwischen machen sie immer mehr selber“, sagt Betreuer Schulenborg. „Das sollen sie auch und wenn etwas schief geht, dann findet ein Lernprozess statt“, fügt er lächelnd hinzu.

GenerationenWerkstatt:
Von 2014 bis 2018 führten 76 Unternehmen und 38 Schulen insgesamt 145 Projekte durch.
Die GenerationenWerkstatt bewirkt eine Win-Win-Win-Situation:
Die kommende Generation wird mit Begeisterung an das Berufsleben herangeführt,
die aktive Generation wird betrieblich in ihrer Nachwuchsförderung unterstützt,
die erfahrende Generation wird durch die Weitergabe ihres Wissen gestärkt.

Ein Artikel der Neuen Osnabrücker Zeitung, NOZ                  vom 28.02.2019

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