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SCHÜLER UND HANDWERKER ARBEITEN ZUSAMMEN, Meller Unternehmen setzen auf „Generationen-Werkstatt“

Melle. Sieben Meller Unternehmen haben 2018 eine Generationen-Werkstatt für Schüler der drei Meller Oberschulen und der IGS Melle angeboten. Rund 40 Jugendliche lernten von erfahrenen Handwerkern, wie aus Ideen und Skizzen konkrete Werkstücke entstehen.

Bei Werges reparierten die Schüler einen Adler Trumpf Junior (Baujahr 1939) aus dem Automuseum. Foto: Regine Bruns

Beteiligt waren die Unternehmen GLA-WEL, Huning Maschinenbau, Neuero Farm- und Fördertechnik, Richter akustik & design, Solarlux, Teledoor Isoliertechnik und Werges Maschinenbau. „Viele Leute, die bei uns vorbeifahren, wissen gar nicht, was bei uns in den Werkshallen passiert“, bemerkte Christoph Werges, Geschäftsführer der gleichnamigen Maschinenbaufirma an der Oldendorfer Straße, beim Abschluss des Projekts.
Einblick in technische Berufe
Eine Generationen-Werkstatt biete sich an, um gerade jungen Leuten Einblick in technische Berufe zu geben und sie im besten Fall für eine Ausbildung im Betrieb zu gewinnen. Schon zum dritten Mal machte Werges 2018 deshalb beim Projekt Generationen-Werkstatt mit, das seit vier Jahren von der Ursachenstiftung Osnabrück umgesetzt wird. Erfahrene Handwerker, viele davon bereits im Ruhestand, arbeiten dabei über mehrere Wochen zusammen mit kleinen Schülergruppen an verschiedenen Projekten.

Bei Werges galt es diesmal, einen Adler Trumpf Junior (Baujahr 1939) aus dem Automuseum zu reparieren. Das Quietschen der Hinterachse sollte behoben werden. Zusammen mit ihren beiden Betreuern Ulrich Franke und Dieter Sickmann machten sich die drei Schüler Andreas, Tim und Julia daran, die Fehlerquelle zu suchen und auszuschalten. Jedes Teil wurde genau unter die Lupe genommen. Am Ende wurde ein altes Lagergummi als Übeltäter entlarvt und erneuert.
Während der Oldtimer nach Projektende wieder seinen angestammten Platz im Museum einnahm, durften andere Werkstücke von den Schülern mit nach Hause oder zumindest mit in die eigene Schule genommen werden: Bei Huning Maschinenbau bauten Louis, Tobias, Kevin, Lara und Luca von der IGS unter fachkundiger Anleitung von Daniel Hackmann und Timon Kohlmann individuell gestaltete, und zum Teil recht imposante Steh- und Schreibtischleuchten aus Stahl. Bei Richter akustik & design gestalteten Tom, Patryck, Mika, Josephin und Maik von der Wilhelm-Fredemann-Oberschule zusammen mit Chef Eberhard Richter Schachbretter mit Spielfiguren aus Spezial-Beton.

In der ersten Generationen-Werkstatt von GLA-WEL fertigten Jonas, Niklas Simon und Finn-Yasin von der Lindenschule Buer zusammen mit ihren Betreuern Thomas Babucke und Thomas Krenz eine Torwand für ihren Pausenhof. Und auch bei Solarlux bauten die Schüler Pascal, Jakob, Nikos, Leon und Paul von der Ratsschule in Zusammenarbeit mit Betreuer Uwe Fark zwei Liege-Bänke für ihre Schule. Bei Teledoor Isoliertechnik fertigen ihre Mitschüler Blazej, Albert, Malte und Felix mit ihrem Betreuer Florian Knappe derzeit eine Sitzbank aus Edelstahl, die Anfang des Jahres ebenfalls ihren Platz auf dem Schulhof finden wird.

Greifbare Ergebnisse
Im Unternehmen Neuero Farm- und Fördertechnik in Buer arbeiteten Benjamin, Jannis, Janek und Philipp von der Lindenschule zusammen mit den erfahrenen Handwerkern Gerd Wilsmann, Michael Stevens und Joachim Bensmann an einer in die Jahre gekommenen Getreide-Vorreinigungsmaschine, die eine Generalüberholung brauchte. Zum Mitnehmen gab es für die vier Schüler zusätzlich selbst gebaute Werkzeugkästen.
„Greifbare Ergebnisse wie diese sind zentral für das Gelingen einer Generationen-Werkstatt“, betonte Ursachenstiftungs-Gründer und -Vorsitzender Johannes Rahe. Etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, das man Mitschülern und Eltern zeigen könne, erfülle die jugendlichen Teilnehmer mit Stolz und gebe ihnen Selbstbewusstsein auf dem Weg zur Berufsorientierung.

Insgesamt fanden in den vier Jahren seit Projektstart 150 Generationen-Werkstätten mit 75 Unternehmen und 39 Schulen im Kammerbezirk der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim statt.
20 Werkstätten entfielen dabei auf das Konto von zwölf Meller Unternehmen.

Ein Artikel vom Meller Kreisblatt, NOZ                           vom 31.12.2018  

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