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Neun Wochen für eine Leuchtbox mit Logo an der Wand

GenerationenWerkstatt ermöglicht vier Neuntklässlern berufspraktische Erfahrungen bis zum fertigen Produkt.

Amtsblatt des Niedersächsischen Kultusministeriums für Schule und Schulverwaltung.

Erfolgreiche Partnersuche
Auch am Gymnasium gibt es Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Talenten, darunter technische und handwerkliche. Aber solche Talente können sich im gymnasialen Unterricht selten entfalten. Kooperationsangebote aus der Wirtschaft sind deshalb willkommen. Entsprechend froh war Klaus Wahlbrink, stellvertretender Leiter des Greselius-Gymnasiums in Bramsche, als er bei einer Veranstaltung des Landkreises zur Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft von dem Projekt „GenerationenWerkstatt“ der Osnabrücker Ursachenstiftung erfuhr. Bei diesem Projekt begleiten vorzugsweise besonders berufserfahrene, reifere Fachkräfte verschiedener handwerklicher und technischer Berufe Schülerinnen und Schüler bei der ersten Begegnung mit dem jeweiligen Beruf in einem Unternehmen der Region.

„Ich habe gleich den Kontakt mit den vor Ort anwesenden Projektvertretern gesucht“, erinnert sich Wahlbrink. Die Ursachenstiftung stellte nach einem ersten Planungsgespräch den Kontakt zu einem interessierten Unternehmen her, das nur wenige Kilometer von Bramsche entfernt seinen Sitz hat: emt automation, ein Hersteller der Automatisationstechnik. In Absprache mit dem dortigen Projektbetreuer entstand die Idee, eine kleine Schülergruppe mit der Herstellung eines Leuchtschildes für die Außenwand der Schule zu betrauen. Es sollte das neue Schullogo zur Geltung bringen, das bereits im Vorfeld von Schülerinnen der Fachoberschule Gestaltung im Berufsschulzentrum am Westerberg in Osnabrück entworfen worden war. Es musste jetzt „nur noch“ praktisch umgesetzt werden.

Klaus Wahlbrink übernahm die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler für das Projekt zu gewinnen. Die Kleingruppe bestehend aus vier Schülern des ausgehenden 8. Schuljahrgangs fand sich mühelos, zumal auch die Eltern ihre notwendige Zustimmung für das nachmittägliche Zusatzprogramm ihrer Kinder im Folgeschuljahr gerne gaben.

Projektablauf
Das Projekt selbst startete zu Beginn von Klasse 9 und zog sich über neun Wochen hin. In jeder Woche wurden die Schüler gegen 14.30 Uhr von einem Firmenbully abgeholt und in den Betrieb gefahren, ein paar Stunden später auch wieder zurückgebracht. Vor Ort übernahm ein in Altersteilzeit befindlicher Mitarbeiter der Firma das Ruder. Er bereitete die konkrete Arbeit an dem Leuchtschild Schritt für Schritt vor und ermöglichte so den Jugendlichen, unter idealen Bedingungen ihre eigenen Erfahrungen zu sammeln, ohne bei Schwierigkeiten gleich die Flinte ins Korn zu werfen.
So lernten die Schüler, wie man in die Aluminium-Oberfläche Schrift und Logo hineinfräst. Sie brachten LED-Streifen unterschiedlicher Farbe an, zeichneten Schaltungen, verkabelten Bauteile, schlossen einen Bewegungsmelder an und vieles mehr. Wahlbrink: „Sie waren am Ende richtig stolz auf das, was sie – mit Expertenhilfe – zustande gebracht hatten: eine wichtige Selbstwirksamkeitserfahrung!“ Das Schild schmückt bereits die Außenwand der Schule.

Perspektiven
Was waren das für Schüler, die diese technische Aufgabe so begeistert und beharrlich gelöst haben? „Es waren normale gymnasiale Schüler mit durchschnittlichen, zum Teil auch guten Noten, keine Schüler vor dem Absprung“, betont der Politiklehrer. „Sie werden später vielleicht eine Lehre machen, aber vielleicht auch ein duales Studium oder ein reguläres Studium absolvieren.“
Wahlbrink kann sich gut vorstellen, bald eine neue „GenerationenWerkstatt“ anzubieten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich mit Hilfe der Ursachenstiftung und der Handwerkskammer wieder ein kooperationswilliges Unternehmen findet.
Diese Wirtschaftskontakte tragen auch maßgeblich zur alljährlichen Woche der Studien- und Berufsorientierung in Jahrgang 11 bei. Hier lernen die Schülerinnen und Schüler des Greselius-Gymnasiums neben vielen akademischen Berufen auch technisch-handwerkliche Ausbildungsberufe sowie betriebliche Partner für duale Studiengänge kennen. Darüber hinaus sind es Firmenvertreter, die im Rahmen dieser Woche ebenfalls ein Bewerbertraining durchführen, das eine Potentialanalyse sowie ein Assessment-Center-Training beinhaltet.
Insofern ermöglichen die über Jahre hinweg aufgebauten Kontakte zu regionalen Unternehmen, die auch durch die Beteiligung im Netzwerk Schule-Wirtschaft in Bramsche gepflegt und laufend intensiviert werden, wichtige Bausteine des Berufsorientierungskonzeptes am Greselius-Gymnasium.

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